Gestern Abend habe ich angefangen das Buch „Das Cafe am Rand der Welt“, geschrieben von John Strelecky, zu lesen. Dies ist ein philosophisches Buch über den Sinn des Lebens. Habe ich von Mathi geschenkt bekommen. Zum Geburtstag (19 Jahre alt. Lol. Ich werde so alt). Und ich bin jemand, der sich noch finden muss. Ich kenne ganz viele Puzzleteile von mir. Aber nicht alles. Ich denke, keiner weiß alles über sich, weil man nicht alles erleben kann. Oft sitze ich da und denke über mein Leben nach. Über Menschen, die ich mal getroffen oder gesehen habe. Über die Welt. Über den Tod, denn der gehört zum Leben. Ich denke und denke und gestern Abend wurde in dem Buch eine Frage gestellt. „Warum bist du hier?“ stand da auf einer Speisekarte. Die Frage geht viel tiefer als ich anfangs dachte.

Warum bin ich hier?

Warum existiere ich?

Was ist meine Aufgabe im Leben?

Das Buche habe ich zu geklappt und nach gedacht. Rein biologisch gesehen, existiere ich, weil zwei Menschen sich geliebt haben und ein Kind wollten. Und ich lebe, um mich fort zu pflanzen. Aber das berücksichtigt nicht meinen Charakter, meine Ziele, mein Wissen, meine Erfahrungen, meine Bedürfnisse, meine Wünsche. Nichts davon. Es gibt so viele Menschen auf der Welt. Was macht ich besonders? Was ist meine Aufgabe?

Mein bisheriges Leben habe ich darauf ausgerichtet Menschen zu helfen. Es macht mich einfach glücklich helfen zu können. Deshalb war ich Schulsanitäter, engagiere mich ehrenamtlich , mache ein Fsj, gebe Nachhilfe, helfe, wenn jemand auf der Straße Hilfe braucht. Ist das meine Lebensaufgabe? Menschen helfen? Es könnte aber genau so gut auch lehren sein. Ich bringe gerne bei. Ein Grund warum ich es liebe Erste Hilfe Kurse zu geben. Oder doch was ganz anderes? Ich schreibe gerne. Mein Buch, meine Kurzgeschichten oder Texte wie diese. Ist es meine Aufgabe, meiner Phantasie freien Lauf zu lassen? Was ist der Sinn meines Lebens? Ich weiß es nicht. es wird Jahre brauchen um das herauszufinden. Denn dazu gehört viel Erfahrung.

Ich finde es schade, wenn Menschen nie nach ihrer Lebensaufgabe suchen. Man könnte argumentieren, dass wir zufällig entstanden sind und uns einfach nur wünschen eine Aufgabe zu haben. Dabei haben wir keine. Das sind Menschen, die sich keine Gedanken darum machen. Klar, unser Bewusstsein ist zufällig entstanden, aber ich denke, wenn ein anderes Bewusstsein geboren worden wäre, hätte es trotzdem diese Aufgabe bekommen. Diese Menschen, die an keine Aufgabe glauben, die sagen oft auch: im Ruhestand mache ich dann das, was ich will. Ich gehe arbeiten, um Geld zu bekommen, damit ich machen kann, was ich will. Warum nicht jetzt tun, was ich will? Wenn die Arbeit langweilig wird, ich ein widerstrebendes Gefühl habe morgens hinzugehen, dann merke ich, ich muss was anderes tun.

Und „was anderes tun“ ist leicht, wenn man seine Lebensaufgabe kennt. Ich denke, dass ich Menschen helfen soll. Weil mich das erfüllt. Mein FSJ ist eine gute Erfahrung. Ich merke, dass ich in dem Bereich richtig bin. Meine Ausbildung, die ich im September anfange, wird mir zeigen, ob ich als Arzthelferin geeignet bin oder doch weiter machen soll. Arzt werden soll.

Viel Zeit zum Nachdenken habe ich ja. Für mich persönlich ist es wichtig, sich über sowas Gedanken zu machen. Gerade während des Erwachsen-werdens hilft es mir, mich weiter zu entwickeln.

Ein beweglicher Geist kann sich entwickeln.

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