Ich stehe vor dem Spiegel. Nackt. Und betrachte mich. Ist da ein Doppelkinn? Auf jeden Fall etwas Fett. Meine Arme sind auch nicht die Schlanksten und mein Bauch… Oje, mein Bauch. Da ist so nen komischer Strich in der Mitte. Aber mein Sixpack sieht man nicht. Fett ist nämlich davor. Wenn ich von oben an mir heruntersehe, sieht es aus, als ob ich einen kleinen Bauchansatz habe. Eine kleine Kugel.

Das ist normal. Jeder, gut, fast jeder, hat sowas und anderen Menschen fällt es vielleicht gar nicht auf.

Ich weiss nicht, ob du das kennst. Aber ich mag mich manchmal einfach nicht. Dann sehe ich so in den Spiegel und denke mir so: wer ist das? Damit soll ich den Rest meines Lebens verbringen?

Ich mache mir viele Gedanken, ob man in meinen Klamotten meinen Bauch unvorteilhaft sieht. Dabei sollte mich das nicht kümmern. Es ist normal etwas Babyspeck zu haben. Ich bin nicht übergewichtig oder so. Langsam lerne ich mich selbst zu akzeptieren. Denn mit meinem Körper lebe ich mein Leben. Den kann ich ja nicht umtauschen. Wenn ich mich nicht mag, wer dann? Menschen, die sich selbst lieben, bei denen merkt man das an der Aura. Und ganz ehrlich. Scheiß auf Aussehen, scheiß auf die dürren Models aus Zeitschriften. Die Gesellschaft ist viel zu fixiert auf ihre Schönheitsideale. Leicht beeinflussbare Personen wie ich, leiden darunter. Ich schaue schon gar nicht mehr GNTM. Höchstens um mich darüber lustig zu machen, wenn die sich an zicken oder um ihre Haare heulen. Ich hatte mein ganzes Leben kurze Haare. Ich liebe es. Meine längsten Haare habe ich momentan. Bis zu den Schultern.

Ich treibe Sport und ich liebe Essen. Nach dem Essen habe ich meistens ein schlechtes Gewissen. Verdammt, das sollte ich nicht. Essen wann ich will, wie viel ich will und was ich will. Hauptsache ich habe Hunger bevor ich was esse. Essen, wenn ich keinen Hunger habe, ist das fatale. Davon nehme ich zu. Aber selbst wenn das so ist. Solange ich mich gut fühle und mich mag, akzeptiert mich meine Umwelt bzw die ist mir dann total egal.

Sich selbst zu lieben beginnt damit, sich selbst zu akzeptieren: „Das ist mein Körper. Damit lebe ich. Du bist wie du bist.“ Erst dann kann ich mich auch lieben und das ist gut. Sehr gut sogar. Durch das Unzufriedensein über sich selbst wird Stress verursacht. Und Stress wieder rum ist ein Dickmacher. Eine Teugelsspirale: ich denke, ich bin nicht hübsch genug, Stresshormone werden ausgeschüttet, ich werde tatsächlich etwas dicker und bin noch unzufriedener. Ein Kreislauf.

Sollte es Dir auch so gehen, lass Dir eine Sache gesagt sein: Du bist schön so wie du bist. Du siehst gut aus und deine Freunde & Familie lieben Dich so wie du bist. Du wirst akzeptiert und geliebt. Also lieb Dich auch! Es gibt auch eine Methode. Stelle Dich jeden morgen vor den Spiegel, guck Dich an und sage: „Du siehst gut aus“ Ich habe zusätzlich noch einen Zettel „You look beautiful“. Und das funktioniert. Mir geht es viel besser seit ich das mache und habe mich akzeptiert.

„Denke auch immer an die Sachen, die du mit deinem Körper machen kannst.“, hat mir Leoni gesagt. ich kann laufen, Sport treiben, schreiben, kochen. SO viel mehr. Andere können das nicht.

Du bist wertvoll. Du bist wunderschön und einzigartig. Dein Charakter macht Dich aus. Und nur zu einem winzigen Teil dein Aussehen. Das Gleiche gilt für mich, für jeden einzelnen.

One Comment

  • Leoni sagt:

    Ich bin echt stolz auf dich du Nuss, endlich hast dus verstanden. Es gibt immer Dinge, die uns an uns selbst stören, aber sie sollten uns niemals davon abhalten uns selbst zu lieben. Echt schöner Text, berührend und inspirierend,- so wie auch du bist 😉
    Auch wenn ich sagen muss, dass die „Teugelsspirale“ mein Pers. kleines Highlight war :pp
    Hab dich lieb und freu mich schon auf Montag <3

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