Kaum zu glauben. In einem Monat soll es vorbei sein? Dieses Jahr ging viel zu schnell um. Meine Güte. In diesem Jahr hat sich so unglaublich viel verändert und ich verdammt froh, mich dazu entschieden zu haben. Am Anfang war ich etwas skeptisch. Zum einen, weil ich mir nicht vorstellen konnte zu arbeiten. Ich kannte ja nur die Schule. Zum anderen weil ich mir nicht sicher war, ob es das richtige ist. Ich hatte nämlich überlegt doch in den Rettungsdienst zu gehen. Aber das nicht zu tun, war die beste Entscheidung.

My everyday-partner

Es war die beste Entscheidung, weil ich das Gefühl habe, etwas gefunden zu haben, was ich wirklich kann. Nicht nur, das ich jeden Erste Hilfe Kurs so gestalten kann wie ich will, sondern auch Raum für Kreativität habe. Ich bin nun mal ein kreativer Mensch und ich muss ehrlich zugeben, das ich es mir nicht mehr vorstellen kann, Rettungssanitäter zu werden. Der Beruf Erste Hilfe Trainerin passt viel besser zu mir.

Nur die Masken. Das passt mir nicht

Ich habe unterschiedlicheste Menschen getroffen. Jeder Kurs ist anders. Manche sind witziger als andere, manche laufen besser als andere. Aber jeder ist einzigartig. Ich mache keine gleichen Kurse. Das wäre mir zu langweilig. Wenn ich schon immer das Gleiche erzählen muss, dann wenigstens immer anders. Und das gefällt mir. Ich habe bisher auch nur positives Feedback erhalten. Das motiviert mich umso mehr weiter zu machen. Meine Chefin hat mir erzählt, dass andere FSJ’ler am Ende genug hatten. Klar, wenn man auch nur das Gleiche tut.

Apropos Chefin. Ich dachte immer, Chefs müssen immer etwas abgehoben sein und sehr streng. Aber da habe ich komplett falsch gelegen. Ganz ehrlich? Ich denke, ich habe die netteste und rücksichtsvollste Chefin. Ich habe super nette Kollegen und eine tolle Atmosphäre. Keine in meiner Dienststelle ist irgendwie negativ auffallend. Und das finde ich sehr gut. Alle sind nett und ich komme mit jedem zurecht (Keine Ahnung ob alle mit mir zurecht kommen, aber ja). Irene zum Beispiel. Sie hilft mir bei Büroarbeiten und erklärt mir Dinge, die ich nicht weiß. Und das auch sehr geduldig. Von Melanie und Kerstin habe ich viel über das Kurse geben gelernt und Geschichten von Unfällen gehört, da würden dir, lieber Leser, die Haare zu Berge stehen. Ich habe großen Respekt vor den Beiden, weil sie viel wissen. Auch allgemein über das Leben. Ich muss mich korrigieren: ich hab aus dem Grund vor allem Respekt. Teilweise schon mehrere Berufe, Ausbildungen und viel älter als ich. Mit anderen Abteilungen hab ich auch Kontakt. Johnny und Luca aus dem Krankentransport begegnen mir sehr oft, woraus irgendwie immer lustige Gespräche entstehen.

Ich habe zwar keinen Mit-Fsj’ler, habe dafür aber viel Kontakt mit dem Fsj’ler aus dem Hausnotruf, Ole. Es ist sehr entspannend mit ihm. Zum Beispiel hat ja jeder, der ein Fsj oder Bufdi macht, Pflichtseminare. Mit ihm hatte ich meine Seminare. Er fährt auch gerne Auto. Ein Vorteil, weil ich nicht gerne zwei, drei Stunden am Stück fahre. Bei unserem Abschlussseminar haben wir zsm auch ein Video gedreht (https://youtu.be/-YP_yVHQTlE).

Da rede ich auch über Kaffeemaschinen…. ;D

Um einen Einblick ins Arbeitsleben zu bekommen, was das auf jeden Fall sehr gut. Zu Beginn meines FSJ’s war ich sehr gestresst. Im September hatte ich zwei Aufbauseminare, im Oktober fast täglich Erste Hilfe Kurse und Ende Oktober schon meine Lehrprüfung, auch wieder als Seminar. Im November und Dezember wurde ich gleich voll eingespannt und hatte teils bis zu fünf Erste Hilfe Kurse die Woche plus noch tägliche Arbeit wie Masken waschen, in die Schulen gehen und Fobis halten oder einkaufen gehen. Ich bin an meine Grenze gekommen und habe sie auch einmal überschritten. Das war nicht so schön, aber ich habe darauß gelernt und es ist seit dem nie wieder vorgekommen. Auch aus diesem nicht so schönen Erlebnis, habe ich etwas über mich gelernt.

Als der Januar begann, wurde es etwas ruhiger und ich konnte meine kreative Seite ausleben. Mit den Jugendlichen/ Schulsanitätern bin ich auch endlich gut zurecht gekommen. Ich habe auch gelernt wie man Autorität richtig einsetzt. Davor kam ich nicht gut mit Jugendlichen zurecht. Jetzt schon. ich habe auch viele neue Schulsanitäter ausgebildet und das ist etwas, was ich liebe. Ausbilden und zu zu sehen, wie sie sich machen. Das erinnert mich auch an mich selbst, weil ich auch so war. Stolz und motiviert darüber Schulsanitäter zu sein. Daher halte ich auch gerne Online Fortbildungen (die gibt es jetzt anstatt, dass wir an die Schulen gehen). Ich mag es Menschen mit Wissen zu füttern. Aber ich will trotzdem keine Lehrerin werden.

Rückblickend war es einer der besten Jahr meines Lebens. Zusammen mit der 12. Klasse tatsächlich. Ich habe das Arbeitsleben kennen gelernt, gelernt Freunde, Arbeit und Hobbies unter einen Hut zu bekommen, super liebe Kollegen hab ich auch, ich bin selbstbewusster, weiß wie ich vor Leuten reden kann und wie ich wirke mit meiner Mimik und Gestik, im spontan präsentieren bin ich auch trainiert. Ich bin auch sicherer in dem was ich tue und wie ich es tue. Ach, und Auto fahren kann ich jetzt auch. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft ich extern Kurse hatte.

Für die Zukunft hoffe ich, dass ich weiter in Kurse geben darf und vieleicht auch den ein oder anderen zweitägigen Schulsanitäterkurs oder sogar die 16UE Kurse mit den Schülern der Walther-Rathenau. Es wäre sehr schade komplett auf zuhören. Weil Erste Hilfe Kurse geben, erfüllt mich (mit Zufriedenheit).

Wenn du unsicher bist, was du machen willst, kann ich dir nur raten: mach ein FSJ, dadurch lernst du, was du willst und was du nicht willst.

2 Comments

  • Kerstin Köpcke sagt:

    Hi Vicky,
    sehr schön geschrieben 🙂 und es berührt mich wie es dir bei uns gefällt und gefallen hat. Und ja ich hoffe auch das uns ehrenamtlich erhalten bleiben kannst.
    auch wenn nicht alles perfekt ist (zum glück ist das niemand 😉 ) so hast du eine tolle Entwicklung gemacht. Du darfst sehrt stolz auf dich sein, und wünsche dir noch viele schöne Erfahrungen und Entwicklungen. Und die Kraft und Stärke mit negativen Erfahrungen um gehen zu können und dann das positive daraus zu ziehen.
    Liebe Grüße 🙂
    Kerstin

  • L sagt:

    Love it! Schön, dass dich das FSJ so glücklich gemacht hat 🙂

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