Das englische Wort „Overthinking“ beschreibt sehr treffend, was ich andauernd mache: zu viel nachdenken. Es kommt immer ganz unerwartet. Ich sitzte da und lasse meine Gedanken schweifen. Das Thema Arbeit kommt mir in den Sinn. Daraufhin überlege ich, ob mir meine Arbeit Spaß macht. Ja, das tut sie, aber es erfüllt mich nicht ganz. Ich denke darüber nach, wie ich Ärztin werden möchte und, dass es im Oktober 2022 womöglich losgehen könnte. Meine Ausbildung endet im Juli. Zwei bis drei freie Monate. Da muss ich irgendwas tun, um Geld zu verdienen (Miete zahlt sich nicht von selbst). Also mein FSJ verlängern. Ich würde aber gerne auch als ausgebildete MFA arbeiten. Hm, kann ich beides gleichzeitig? Schaffe ich das?

Und die Spirale beginnt. Siehst du? Ich hab an ein Thema gedacht und daraus ist in meinem Kopf ein Problem entstanden. Mich würde mal interessieren, ob männliche Wesen auf diesem Planeten auch „Overthinking“ betreiben?!

Das passiert mir sooo oft und das nervt. Außerdem verursacht es Probleme, wo gar keine sind. Das Gleiche passiert auch, wenn etwas passiert ist und ich daran zurück denke. Was hätte ich anders machen können? Wenn ich es so gemacht hätte, wäre es dann immer noch so gekommen? Und schon gehts los mit den vielen Gedanken. Leider belastet es auch andere in meiner Umgebung. Beispielsweise wenn ich zu viel über Sex nach denke. Mein Freund ist jedes Mal genervt, wenn ich davon Anfange. Ist es normal, dass ich noch keinen vaginalen Orgasmus hatte? Muss ich als Frau auch jedes Mal kommen, wegen der Gleichberechtigung? Ist etwas nicht mit mir in Ordnung? Und schon wieder in die Falle getappt: zu viel nachgedacht. Ich habe da ein ganz tolles Buch gelesen „Der Weg zum vaginalen Orgasmus“. Hat mir in dem Fall sehr geholfen und viele viele Fragen beantwortet. Das nur mal so am Rande.

Aber es stört mich, dass ich das nicht abstellen kann. Reicht es nicht einfach, dass ich eine schöne Zeit habe mit Freunden? Muss ich da etwas hinterfragen? Reicht es nicht, dass ich gerne arbeiten gehe und es mir gefällt? Muss ich mich fragen ob ich glücklich bin und daraus Dinge ableiten, die gar nicht so sind?

Nein!!!! Leider interessiert das mein verdammtes Gehirn nicht und denkt munter vor sich hin. Wusstest du, dass in einer Studie Männer und Frauen Bilder gezeigt bekamen und bei mehr Hirnareale bei der Frau elektische Ströme gemessen wurden als bei Männern? Männer denken neurologisch in einer Gehirnhälfte über ein Bild nach, während Frauen durch das Bild viel mehr Hirnaktivität in beiden Hirnhälften aufweisen. Die Forscher sind sich trotzdem nicht ganz einig, ob es das „männliche Gehirn“ und das „weibliche Gehirn“ gibt.

 
Kleine Unterschiede: Verknüpfungen beider Hirnhälften (orange) sind bei Frauen stärker ausgeprägt, Verknüpfungen innerhalb von Hirnregionen sind bei Männern häufiger (blau)
Blau = männliche Hirnströme, orange = weibliche Hirnströme

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, klicke auf den Button unten. Das Video erklärt die Unterschiede gut.

 

Leider kann mir die Wissenschaft nicht helfen. Irgendwie muss ich wohl selbst mit meinen Gedanken klar kommen und aussortieren, was einfach nur Humbuck ist und was ernst zunehmende Gedanken sind. Manchmal ist es echt anstrengend ich zu sein.

One Comment

  • Leo sagt:

    Oh Vicky, ich kann dich soooooo gut verstehen! Mir geht es nämlich zu oft genau so und das treibt einen echt manchmal zum Wahnsinn! Leider glaube ich, dass das einfach etwas ist, mit dem wir Frauen lernen müssen umzugehen… Aber wir sind ja stark 💪🏼😉😌 Hab deine Texte vermisst und freu mich immer auf neue Beiträge! ❤️

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